
Lesung: Ahmići – Die acht Tage des dreizehnjährigen Adnan
„Mein Vater reißt die Zimmertür auf und stürmt herein: Schnell wir müssen hinunter, unser Haus brennt““
So beginnen die Erinnerungen des dreizehnjährigen Adnans. Die Familie wohnte in Ahmici. Das Dorf wurde zum Schauplatz eines der brutalsten Kriegsverbrechen während des kroatisch-bosniakischen Krieges. In Ahmići wurden bei dem Massaker am 16. April 1993 127 bosnische Muslime überwiegend von bosnisch-kroatischen Soldaten des Hrvatsko vijeće obrane (HVO) getötet, darunter auch zahlreiche Frauen und Kinder.
Überlebt hat der dreizehnjährige Adnan – als einziger seiner Familie. Selbst schwerverletzt versteckt er sich in einem benachbarten Haus. Das Buch beschreibt die unglaubliche Überlebens-Geschichte des Jugendlichen, der sich 8 Tage lang vor den Mörderbrigaden verstecken muss, bis UN-Soldaten für seine Sicherheit sorgen können.
Der Autor Thomas Obruca war Sonderermittler beim Internationalen Strafgerichtshof für das ehemalige Jugoslawien (ICTY) in Den Haag und hat mehr als 5 Jahre in Bosnien und Herzegowina tätig und hat vor Ort ermittelt. Er lernte den jungen Mann Adnan im Rahmen eines Zeugeninterviews 2005 kennen.